SUACEÑOS – HÜTE Die tradition der fasern
Im Südwesten Kolumbiens im Departamento Huila gibt es ein kleines Dorf mit internationaler Bekanntheit dank seiner Hüte: Suaza. Es liegt drei Stunden von Neiva, der Hauptstadt von Huila entfernt.
Der Suaceño-Hut ist ein aus Handarbeit gefertigtes Produkt. Der Herstellungsprozess ist lang, weil jeder Handwerker für den kompletten Entstehungsprozess zuständig ist, vom Pflücken der Iraca-Blätter (die Fäden zum Flechten werden aus einer Palme gewonnen), über Verarbeitung der Rohstoffe bis zum Flechten und Formen des Hutes.
Die Hersteller von Suaceño-Hüten haben dieses Handwerk seit ihrer Jugend gelernt. Diese Tradition wurde seit Anfang des letzten Jahrhunderts beibehalten und ist eine Quelle des Stolzes für die Einwohner von Suaza und besonders für die Produzenten.
Die Herstellung eines Hutes durchläuft mehrere Etappen:
SAMMELN VON IRACA-BLÄTTERN
Die Iraca-Palme wächst in den bergigen Gebieten dieser Region. Die Handwerker sammeln dort die Blätter, reinigen sie anschließend und trennen danach den Faden-Teil vom Rest des Blattes.
RIPEADA UND KOCHEN
Die „Ripeada“ ist ein Vorgang, bei dem das Blatt in drei Teile geteilt wird, um den flechtbaren Teil vom nicht verwendbaren zu trennen. Dieser Prozess wird mit einem Werkzeug aus Knochen ausgeführt. Danach werden die Fasern zwischen ein und zwei Stunden gekocht, wodurch sie biegbar und robust werden.
WASCHEN UND TROCKNEN
Nach dem Kochen werden die Fasern erneut mit kaltem Wasser gewaschen und an einen schattigen Ort zum Trocknen gelegt. Nach einer Weile erhält man das endgültige Rohmaterial in Elfenbein-Farbe, mit dem die Hüte gebunden werden.
FLECHTEN DES HUTES
Die Iraca-Fasern werden von der Mitte an der Spitze nach außen gebunden. Dieser Prozess wird an einer formgebenden Schablone ausgeführt.. Je nach Qualität der Fasern kann das Flechten zwischen einer Woche und drei Monaten dauern. Dies bestimmt den Preis der Hüte. Wenn der Stoff dicht ist und beim Hochhalten kein Sonnenlicht den Hut durchdringt, ist es ein Hut von besserer Qualität. Aus einer Pflanze hergestellt, beeinflusst auch die Qualität der Fasern, die zum Flechten verwendet werden, diesen Prozess. Die qualitativ hochwertigen Hüte sind mit den dünnsten Fasern gebunden und erfordern mehr Arbeit.
DAS SCHLAGEN DES HUTES
Nachdem der Hut aufgestellt ist, werden die überschüssigen Fasern abgeschnitten und es kommt zum letzten Teil des Prozess: der Formgewinnung. Hier wird der Hut auf ein Holzgestell geschlagen. Jeder Hut muss zwischen eineinhalb und zwei Stunden geschlagen werden, ohne die Fasern zu beschädigen.. Dadurch wird das Material weich und glänzend. Schließlich wird ein Band auf der Innenseite platziert und mit dem Produktlabel der Herkunftsbezeichnung gekennzeichnet.